Da war mehr drin: Durch ein torloses Remis bei der SG Hilscheid vergab die SG Baldenau Hinzerath am Sonntag die Chance, mit dem Führungsduo aus Thalfang/Berglicht und Reil gleichzuziehen. Die Gastgeber verdienten sich den Punkt durch einen couragierten Auftritt.
Gielert. „Vorne unsere Chancen nicht genutzt und hinten zu viel zugelassen. Da kann man am Ende so ein Ding sogar noch verlieren.“ Gäste-Trainer Peter Petry war mit dem Ertrag der 90 Minuten auf dem leicht abschüssigen Rasenplatz auf der Gielerter Höhe nicht einverstanden. „Vieles bei uns ging in der Vorwärtsbewegung nicht schnell genug und mitunter fehlte auch die Konzentration.“
Die Gastgeber, als Tabellensiebter mit 28 Punkten frei von Abstiegssorgen, aber auch ohne höhere Ambitionen, brauchten gute 20 Minuten, bis sie etwas Zugriff und Bindung zum Spiel fanden. Die Petry-Truppe hatte bis dahin mit einigen kernigen Distanzschüssen auf sich aufmerksam gemacht, doch wirkliche Gefahr drohte dem Kasten von Torwart Felix Hoffmann angesichts mangelnder Präzision nicht. Bei den Platzherren lief in der Folge viel über den agilen Tobias Schabbach, der im Wechsel mit Raphael Sausen auch für die ruhenden Bälle verantwortlich war.
Für den spektakulären Höhepunkt der gesamten 90 Minuten sorgte jedoch ein anderer Akteur der Platzherren. In der 21. Minute versuchte Danny Roth sein Glück mit dem Rücken zum Tor: Aus knapp 16 Metern gab er in vollendeter Manier mit einem sehenswerten Fallrückzieher den Lewandowski, so dass ein Raunen von den Zuschauerrängen durch die Wipfel der Hochwälder Tannen rauschte. Sein kunstvoll anvisiertes Ziel verfehlte das Leder – in diesem Falle leider – nur um wenige Meter.
Mann mit Funkturm-Länge
Es war auch nach dem Seitenwechsel eine muntere Partie von beiden Seiten mit etlichen Torchancen. Mathias Beyerlein, seit einigen Jahren schon als Spielertrainer bei der SG Hilscheid aktiv, durfte mit dem Aufwand, nicht aber mit dem Ertrag seiner Blau-Roten zufrieden sein. Hilscheids Top-Torjäger Kevin Ludwig (elf Treffer) hatte trotz seiner „Funkturm-Länge“ bei einigen gut gemeinten Kopfbällen etwas Pech. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit jagte „Tobi“ Schabbach die Lederkugel von der Strafraumgrenze aus freistehend in das Wolkengrau.