Die Partie zwischen der SG Baldenau und A-Liga-Absteiger SG Thalfang/Berglicht hat die Zuschauer in Bischofsdhron regelrecht verzückt, aber auch einiges an Nerven gekostet. Zweimal drehten die Vereinigten aus Hinzerath, Hundheim und Bischofsdhron die Partie und freuten sich zwei Minuten vor Schluss über den zweiten Sieg im zweiten Spiel.
Am Ende eines verrückten Spiels mit neun Toren hatte der stimmgewaltige Fanblock der Baldenauer doch noch Grund zum Lachen. Denn zwei Minuten vor dem Ende einer spektakulär geführten, voll auf Offensive ausgerichteten Begegnung markierte Hinzeraths Kapitän Florian Zimmer den 5:4-Endstand. Anfangs deutete noch nichts auf ein derartig hohes Ergebnis hin, denn zur Halbzeit führte die Baldenau nach Toren von Johannes Marx und Kevin Lengert nur mit 2:0.
Routiniers kommen erst nach der Pause
Die Partie auf der schmucken Rasenplatzanlage am Rande des Idarwaldes begann furios. Nach 90 Sekunden traf Marx mit einem Schlenzer unter die Latte. Beim 2:0 profitierte Lengert von der fehlenden Abstimmung der Thalfanger Hintermannschaft, als Tim Wagner den Ball erkämpfte. Baldenau-Coach Peter Petry konnte sich indes nicht daran erinnern, schon mal eine so junge Mannschaft am Start gehabt zu haben. Mit Eugen Ziegenhagel und Heiko Pfeiffer kamen die Routiniers erst nach der Pause. Doch beide sollten sich als die wahren Matchwinner erweisen - in einem Spiel, das von seiner offensiven Ausrichtung, aber auch von katastrophalen Abwehrfehlern lebte. Doch spannend, ja sogar dramatisch wurde die Parte erst nach dem Anschlusstreffer von Elias Fuchs (55.). Als Thalfang immer stärker wurde, egalisierte Florian Haumann die Führung der Baldenau in der 65. Minute. Der Zehner traf per Direktabnahme aus 20 Metern unhaltbar. Damit nicht genug: Die Gäste kamen nun immer besser zurecht und legten nur zwei Minuten danach sogar vor, denn Niklas Zell profitierte von einem schlampigen Abspiel der SGB-Abwehr – 2:3 (67.). Doch eine geniale Aktion des Baldenau-Kapitäns brachte den Ausgleich. Zimmer legte sich die Kugel aus vollem Lauf mit der Hacke selbst vor und drosch diese volley unter die Latte – 3:3 (70.). Jetzt wurde es dramatisch und turbulent. Nach einem Lapsus des für Stammtorwart Niklas Bollig ins Tor gerückten Simon Klein (74.) hatte Zimmer die abermalige Führung auf dem Fuß. Stattdessen legte Thalfang wieder vor, als eine super Kombination über die starke linke Seite über den agilen Florian Schmidt und den oft nicht zu haltenden Zell zum 3:4 führte. Fuchs netzte ein zweites Mal ein. Doch die Partie war noch nicht zu Ende, da wurde eine Koproduktion zwischen Ziegenhagel und Pfeiffer Ausgangspunkt für eine solche finale Aufholjagd, an die sich Peter Petry in seiner langen Trainerkarriere bislang nicht erinnern konnte.
Bolligs Ausfall war Gift für Thalfang
Ziegenhagel staubte nach Balleroberung von Pfeiffer zum 4:4 ab, und als Manuel Eck zwei Minuten vor dem Abpfiff einen Querpass von Ziegenhagel verwertete, standen Bischofsdhron und die Mehrzahl der 100 Zuschauer kopf. Thalfangs neuer Trainer Ansgar Reimann gestand, das sein Team die „erste Halbzeit komplett verschlafen hat“. Und fügte an: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit kämpferisch und läuferisch gesteigert, doch die Abwehr stand alles andere als sattelfest. Der verletzungsbedingte Ausfall von Niklas Bollig und der frühe Rückstand waren Gift für uns. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch viel lernen muss. Wir müssen vor allem defensiv stabiler werden.“ Sein Pendant Petry sah eine „ganz schwache Defensivleistung. Auch das Mittelfeld und die Sechser haben nicht gut nach hinten gearbeitet. Doch Moral und der unbedingte Wille sowie die Überzeugung, das Spiel noch drehen zu wollen, haben gezeigt, dass die Mentalität stimmt.“ (L.S.).
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